Elektrokleinstfahrzeuge ohne Lenkstange für den Straßenverkehr zulassen? – Ja sicher!

von | 16.08.2019 | Allgemein, Uncategorized | 6 Kommentare

Jedes neue Gefährt will erst einmal erfahren werden. Wer sich daran erinnert, wie man als Kind gelernt hat, Fahrrad zu fahren, der weiß vielleicht noch, wie sich das anfühlt: zunächst ein wenig wackelig. Aber kaum hat man den Bogen raus, dann macht das Ganze einfach nur noch Spaß. Hat der Körper das Prinzip erst einmal verstanden, dann verlernt er diese neue Fähigkeit nie mehr – es ist halt wie … Fahrradfahren!

Die meisten Menschen haben wohl noch niemals auf einem Elektrokleinstfahrzeug gestanden und manche meinen gerade deshalb zu wissen, dass ein Elektrokleinstfahrzeug ohne Haltestange viel zu schwierig zu beherrschen sei. Doch diesen Zweiflern kann geholfen werden!

Bringt alles an den Start unserer Demo, was Ihr zu fahren gelernt habt: Elektro-Skateboard, OneWheel, Hoverboard, elektrisches Einrad, Hovershoes, Mini-Segway und so weiter und so fort. Zeigt der breiten Öffentlichkeit, dass Ihr wisst, wie man mit diesen Gefährten sicher am öffentlichen Verkehr teilnehmen kann. Zeigt, wie alltagstauglich diese Elektrokleinstfahrzeuge sind und zeigt, wie viel Spaß sie dabei machen!

Verleiht euren Forderungen mit Schildern, Bannern oder Plakaten den richtigen Ausdruck!

Kommt zur Demo nach Berlin – Samstag, 21. September, 12.30 Uhr Stuttgarter Platz/S-Bahn Charlottenburg – und setzt Euch ein für die Legalisierung von Elektrokleinstfahrzeugen ohne Lenkstange.

Bitte seid auch hier ein Vorbild: tragt Helm und geeignete Schutzausrüstung. Danke!

6 Kommentare

  1. Frank

    Hallo,

    ein paar Fragen hätte ich doch zu euren Forderungen:
    Hooverboards: Wo sollen die fahren dürfen mit ihren 15 Km/h? Bürgersteig, Fahrradweg, Straße?
    Das gleiche für Monowheels, Skateboards etc.
    Wen außer den sich an der Demo beteiligenden wollt ihr ansprechen bzw. von euren Forderungen überzeugen? Und vor allem mit welchen Argumenten?
    Was die Fahrradlobby wie der ADFC von eKfz hält könnt ihr ja in dem Artikel von Clifford im escooter.blog nachlesen. Die Meinung der Autofahrer gibts auf Motor-Talk.de. Und was Fußgänger davon halten den Gehweg mit eKfz zu teilen könnt ihr euch ja ausmalen.

    Ich fürchte das ihr mit dieser Demo eurer Sache einen Bärendienst erweist und die allgemeine Ablehnung der neuen Verkehrsmittel eher noch befeuert.

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    • Lars Zemke

      Hallo Frank, danke für Dein Feedback. Unsere erste große Forderung ist, dass Nutzer von Geräten “ohne” Lenkstange nicht weiter als Straftäter behandelt werden. d.h. auch Kinder mit Hoverboards. Zweitens, dass man sie versichern kann und mit klaren Regeln zusammen mit der EKFV 2.0 in den deutschen Straßenverkehr eingliedert. Sie weiterhin zu verbieten und die Augen davor zu verschließen wird die Fahrzeuge nicht verschwinden lassen und unser Verkehrsproblem lösen. Jeder der diese Geräte aktuell nutzt beherrscht sein Fahrzeug und kann es kontrolliert und sicher bewegen. Deshalb fahren wir diese Demo zum dritten Mal um zu zeigen wie man diese kleinen modernen Geräte nutzt. Micromobilität im Zusammenspiel im intermodalen Verkehr und ÖPNV hat noch nicht mal begonnen und alle wissen bereits das es nicht klappen wird! Nach noch nicht mal 100 Tagen…. Das wir aktuell diese hysterische EKF-Diskussion haben liegt meiner Vermutung nach nicht an den Leihrollern sondern an der Platzverteilung im Straßenverkehr. 50 Millionen Autos gegen grob geschätzt 250.000 EKF Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger? Mit Clifford stehe ich im Kontakt und ich denke das auch er sich mit der Meinung des ADFC Frankfurt nicht zufrieden gibt bzw. die der Autofahrer. Über den sehr unglücklichen ADFC Frankfurt Post bei Twitter waren wir beide sehr verwundert, da dieser komplett von der mir im direkten Gespräch mit dem ADFC mitgeteilten Sichtweise abweicht. Ich hoffe Du bist in Berlin dabei! Viele Grüße Lars
      Gerne möchte ich noch auf den tollen Blobbeitrag von Cliff hinweisen -> https://escooter.blog/2019/08/29/e-scooter-das-ungeliebte-stiefkind/

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    • Clifford

      Moinmoin…
      Ich kann die Fragen und die Zurückhaltung nachvollziehen. Da sind Geräte dabei, auf die ich mich vermutlich nicht stellen würde. Für mich ist ein stehendes Skateboard schon eine Herausforderung. Dennoch werde ich bei der Demo dabei sein. Denn es geht mir nicht darum, was ich gut finde oder ob ich mit einem Hoverboard fahren würde. Es geht mir darum, dass derzeit Menschen tatsächlich kriminalisiert werden, die das tun möchten. Und das doppelt. Es gibt keine Zulassung – und man darf sie nicht versichern. Fährt man ohne Zulassung, ist das eine Ordnungswidrigkeit. Fährt man ohne Versicherung, ist das eine Straftat. Das heißt, es geht an den Staatsanwalt. Und das nicht etwa, weil jemand einer anderen Person etwas genommen oder geschadet hat.
      Es findet derzeit auch keine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema statt. Denn objektiv betrachtet sind die Forderungen gar nicht mal so absurd. Nehmen wir das Monowheel: Ich selbst habe zwar noch auf keinem gestanden, kenne aber einige, die es nutzen. Und ich musste feststellen, dass sie zum Teil sicherer sind als E-Scooter. Die großen Reifen sind viel besser in der Spur als die kleinen Rollerreifen. Man kann damit auch über Feldwege etc. Und die Fahrer haben die Hände frei (und könnten Zeichen geben). Zudem sind die Dinger so kompakt wie ein Aktenkoffer. Man kann sie problemlos im Bus mitnehmen.
      Menschen pauschal zu belächeln und sogar zu kriminalisieren ist leider etwas, das nicht ungewöhnlich ist. In der deutschen Gesellschaft sind heutzutage manche Dinge völlig selbstverständlich, die vor wenigen Jahren oder Jahrzehnten noch strafbar und undenkbar waren. Es gibt mehr Rechte für viele Gruppen. Weil man irgendwann festgestellt hat, dass die Einschränkungen und Verbote eigentlich absurd waren. Also: Auch wenn Du mich vermutlich auf keinem Monowheel antreffen wirst, werde ich dennoch dabei sein. Denn ich finde, man könnte sich mit dem Thema ruhig sachlich auseinander setzen.
      Wenn jemand mit einem Gefährt umgehen kann, wenn jemand bereit ist, dafür Verantwortung zu übernehmen (auch finanziell, in Form einer Versicherung), wenn das Gefährt nicht wirklich Platz einnimmt und auch nicht wirklich gefährlich für Dritte ist – warum soll man ihm dann als Straftäter den Prozess machen? Ich finde das unfair. Und das ist ein Grund, warum ich dabei sein werde.
      Ich werde aber auch aus einem anderen Grund dabei sein. Du hattest ja, glaube ich, meinen kleinen Blogbeitrag gelesen: Auch E-Scooter sind Elektrokleinstfahrzeuge. Sie sind sogar legal. Wie Du vermutlich weißt, bin ich ein Pendler und ich nutze so ein Gefährt. Und obwohl ich einen zugelassenen E-Scooter habe, meine Versicherung bezahle, brav nach Vorschrift fahre, habe ich das Gefühl, von der eigenen Stadt wie ein Aussätziger behandelt zu werden. Die Senatsverwaltung blendet E-Scooter derzeit aus. Sie setzt mich im Straßenverkehr sogar Gefahren aus. Und das scheinbar bewusst. Denn ich habe auf Bereiche hingewiesen, bei denen ein blaues Radwegsschild (statt des weißen “Radfahrer frei”) oder sogar ein “Elektrokleinstfahrzeuge frei” E-Scooter Fahrer vor Risiken bewahren würde. Der Senatsverwaltung scheint das egal zu sein. Sie hat scheinbar nicht vor, daran in nächster Zeit etwas zu ändern. Und das, obwohl absehbar ist, dass es bald nicht nur Leihscooter geben wird, sondern viele Bürgerinnen und Bürger mit so einem Fahrzeug unterwegs sein werden. Auch das ist ein Grund, warum ich dabei sein werde. Mein persönliches Ziel: Ich möchte, dass wir “Zeichen setzen” (#Zeichensetzen) – und zwar in Form des Zusatzschildes ‘Elektrokleinstfahrzeuge frei’. Ich möchte wirklich sehen, dass man uns wahrnimmt und dass auch die Stadt bereit ist, uns wie Verkehrsteilnehmer zu behandeln.
      Gründe gibt es für mich also einige. Ich hoffe, dass andere Menschen das auch so sehen.
      Danke und Grüße,
      Cliff

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  2. Sören Neumann

    Hab inzwischen das meiste ausprobieren können. Am meisten sagt mir das Monowheel zu (eine Art Skateboard mit dickem Rad in der Mitte zwischen den Füßen). Solowheels sind aber auch praktisch weil sie aufgrund des ordentlichen Raddurchmessers gut mit den schlechten deutschen Straßen und Radwegen zurechtkommen.
    Die Presse schreibt die EScooter in Grund und Boden, wobei sie sich fast ausschließlich auf Leihgeräte konzentriert.
    Die von der Politik versprochene Regelung für EKV ohne Lenkstange lässt weiter auf sich warten.
    Mut!

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  3. RundMussEsSein

    Hallo,
    ich kann mich den Ausführungen nur anschließen. Ich selber fahre (gerne) Monowheel und dies schon seit ca. 3 Jahren. Leider habe ich dabei, mit Blick auf die aktuelle Rechtslage, immer das Gefühl ein “Verbrecher” zu sein und der Blick über die Schulter wird vornehmlich der Suche nach einer Polizeistreife gemacht.
    Ich halte das Monowheel für das ideale Fahrzeug für die letzte Meile. Die Einräder sind klein, nehmen in Bussen, Bahnen und/oder Autokofferräumen nahezu keinen Platz weg und kommen wegen der großen Reifen (mein Wheel hat 16 Zoll) gut mit den schlechten Radwegen zurecht.
    Da es mein eigenes Gefährt ist, ich keine “Knautschzone” wie z.B. ein Auto habe und es mein eigenes (gesundes) Leben ist, verhalte ich mich beim Fahren entsprechend. Ich vermute ein ungewollter Zusammenstoß mit einem Fußgänger würde gleichfalls auch für mich sehr schmerzhaft ausgehen. D.h. ich fahre äußerst passiv und auch rücksichtsvoll gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern.
    Im Puncto Verkehrswende kann ich dazu nur sagen, dass ich schon mal mein Auto habe stehen lassen und bin mit dem Monowheel (Kombination aus SBahn und Wheel) zur Arbeit gefahren. Dies hat pro Arbeitstag ca. 80km CO2 Einsparung durch das Stehenlassen meines eigenen Autos gebracht. Gerne würde ich diese Art der arbeitstäglichen Fortbewegung öfters machen, wenn da nicht der ständige Schulterblick nach der Polizei wäre….

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  4. Albert

    Moin, irgendwie sehe ich nicht ein das ich für mein e-board eine Versicherung haben soll. Ein Fahrrad mit oder ohne Motor bezahlt auch keine Versicherung. Wahrscheinlich weil die Industrie dann mit Oma und Opa kein Geschäft machen kann. Man sollte sich nicht schon vor den “Verhandlungen” in die Scheiße reiten, erst mal das maximale fordern und zurückrudern kann man dann immer noch. Ich würde also dafür eintreten das wie in Schweden die boards wie Fahrräder eingestuft werden.

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