Gemeinsamer Austausch der Berliner Senatsverwaltung zum Sharing eScooter Betrieb

von | 07.08.2019 | Allgemein, Uncategorized | 4 Kommentare

8 Wochen nachdem die ersten Verleiher in Berlin starteten, veranstaltete Senatorin Regine Günther einen gemeinsamen Austausch zur aktuellen Situation auf Berliner Straßen.

Geladen waren unter anderem die aktiven Verleiher Tier, Circ, Lime, VOI und Bird als demnächst startender Verleiher. Auch der Polizeipräsident von Berlin, die Polizeipräsidentin Barbara Slowik, sowie die Bezirksbürgermeister von Friedrichshain Kreuzberg, Mitte, Neukölln und wir als Bundesverband Elektrokleinstfahrzeuge waren vor Ort.

Die Bezirksbürgermeister/innen untereinander hatten ein recht einheitliches Bild von der Situation und sahen die E-Tretroller eigentlich analog zum Leih-Fahrradbetrieb in Bezug auf das falsche Abstellen der Fahrzeuge und die problematische Gehwegnutzung. Teilweise wurden die E-Tretroller auch sehr kritisch gesehen, da nur Touristen diese Nutzen und so kein Beitrag zur Verkehrswende erfolgen kann. Aus Sicht der Verleiher kam der Start in einer Zeit, in denen viele Touristen unterwegs und auch wenig Berliner auf Grund der Sommerferien verreist sind. Des Weiteren sind die Adaptionsraten bei Touristen wesentlich höher. Man ist eben erst ein paar Wochen am Markt.

Darüber hinaus wurden Möglichkeiten die Sicherheit der Fahrzeuge zu erhöhen besprochen. Insgesamt wurden 38 Verletzte darunter 7 Schwerverletzte gezählt. Diese müssen allerdings in den Kontext gesetzt werden, dass Hunderttausende Fahrten bereits auf den Rollern erfolgt sind. Hier wollten einige Anbieter mit Fahrsicherheitstrainings aufklären. z.B. Lime https://community.li.me/events/  

Kernthema des Austauschs war die Flächennutzung. Bodenflächen auszuschreiben, wo die Roller hingestellt werden können war bei einem ersten Gespräch vor ein paar Monaten von den meisten Verleihern empfohlen worden. Dazu gab es damals von Senatsseiten noch keine Pläne.

Dabei sprachen sich alle Bezirksbürgermeister dazu aus, Autoparkplätze umzufunktionieren. Es wurde angemerkt, man könnte ja die Eckplätze an Kreuzungen dafür nehmen und unattraktive Parkplätze, die schlechte Sichtbedingungen für Autos erzeugen. Bürgersteige sollten in Zukunft nicht mehr genutzt werden.

Dafür sollen die Verleiher sich verpflichten nur noch diese ausgewiesenen Flächen zu nutzen. Hier wurde angemerkt, dass dies nur dann erfolgen kann, wenn die Abstellplätze an vielen Stellen verfügbar sind. Man einigte sich darauf, dass zur nächsten Saison dieses Vorhaben umgesetzt werden soll.

4 Kommentare

  1. Freund

    Ich denke das wird zum Nachteil der Attraktivität der Roller gehen, wenn diese nur an definierten Ausleihstationen zur Verfügung stehen und auch nur dort abgestellt werden können.

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  2. Christoph Kockott

    Leider ist der private Bereich nicht vertreten durch Anschaffungskosten von bis zu 2.000€. Dran sollte die Politik denken und fuer die verkaufen 250.000 E-Rollernutzer ein guten Verbraucherschutz bieten. Denn ich hab schon gehoert, dass E-Scooter, die 25 km/h schaffen, auch in die Straftat durch ein nicht zulassungsfaehiges KFZ gekommen sind.

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  3. Jürgen

    Dem kann ich mich nur anschließen.
    Nach der Verabschiedung der Verordnung geht es in der öffentlichen Diskussion nur um die Verleihkonzepte.
    Ursprünglich habe ich es so verstanden, dass die 2016 existierenden privaten Nutzer, also diejenigen, die ein eigenes Fahrzeug besaßen, eine Rechtssicherheit bekommen sollten und deshalb der Bundesrat die Bundesregierung aufforderte, zeitnah eine Verordnung für diese Nutzer zu verabschieden. Genau dies wären auch diejenigen, die eine Alternative zum Auto praktizierten und praktizieren. Aber für diese Menschen wurde bedauerlicherweise eine Unrechtssicherheit geschaffen. Ich kann es nur sehr schwer aushalten, immer noch nicht mit meinen Einrad fahren zu dürfen und ausschließlich Mietroller sehen zu müssen.
    Leider wurde nur ein neuer Wirtschaftszweig geschaffen, mit zu erwartenden Milliarden Umsätzen und entsprechenden Mehreinnahmen in der Steuerkasse.
    Ich finde es ja gut, wenn Menschen mobiler sind, mehr von ihrer besuchten Stadt sehen können und gelegentlich auch schneller ihr Ziel erreichen können.
    Wenn ich aber bei täglich 3 verschiedenen Einsatzstellen 6 mal täglich ca. 10 Minuten einen Roller mieten muss, dann bin ich bei 276 € im Monat. Das ist echt keine Alternative.
    Da lohnt es sich nur, ein eigenes Fahrzeug zu haben. Und da gibt es kaum etwas und schon gar keine Einräder, die ich nun mal gelernt habe, zu fahren. Da hatte ich naiverweise auf das Versprechen der Ausnahmeverordnung gehofft. Selbst für Roller, zu denen Herr Scheuer ja gesagt hat, man könne ja eine Einzelbetriebserlaubnis bekommen, müsste man für solch eine EBE mehrere tausend Euro investieren. Das ergibt alles keinen Sinn.

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  4. Michael Mozdzan

    Frage mich, ob es nicht möglich ist, die Einräder und Elektrokleinstfahrzeuge auf Landesebene in Berlin zu legalisieren. Denn genau die lösen die Probleme, die hier angesprochen werden.

    Mein Einrad lade ich zuhause
    Mein Einrad steht nicht rum, ich nehme es ja mit, nur in Ausnahmefällen kette ich es wie mein Fahrrad irgendwo an.

    Im übrigen ist meine Erfahrung mit den Leihscootern, dass diese im Gegensatz zu meinem Einrad wirklich schwer zu fahren sind, nicht wendig, einen langen Bremsweg haben – also im Vergleich gefährlicher sind. Ich will hier nicht gegen die Scooter reden und auch nicht gegen andere Verkehrsteilnehmer, sondern möchte eine Lanze dafür brechen, auch diese im Stadtverkehr überaus vorteilhaften Fahrzeuge endlich zu legalisieren. Ist dies nicht auf Landesebene möglich? Was sagt die Senatorin Frau Günther dazu, wurde anlässlich des Termins darüber gesprochen?

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