Positionspapier zur Legalisierung aller Elektrokleinstfahrzeuge in Deutschland vorgestellt

von | 21.03.2019 | Presse | 8 Kommentare

Das Konzept orientiert sich an den Nutzern und aktuell in Deutschland erhältlichen und im Straßenverkehr genutzten Elektrokleinstfahrzeugen.

Berlin, 21. März 2019 — Deutschland benötigt eine Regulierung von Elektrokleinstfahrzeugen, welche die jetzigen Benutzer nicht im Regen stehen lässt. Die aktuellen Vorschläge der Bundesregierung werden dazu führen, das Besitzer von verschiedensten Geräten auch in Zukunft illegal und als Straftäter im Verkehr fahren müssen. Unser heute vorgestelltes Konzept versucht dieses zu verhindern.

Mit der im Februar bekannt gemachten Verordnung zur Einführung von Elektrokleinstfahrzeugen verwehrt das Bundesministerium für Verkehr und digitaler Infrastruktur (BMVI) einem Großteil der aktuell am Markt erhältlichen und auch in Deutschland von bis zu 250.000 Nutzern gefahrenen Geräten die Legalisierung im Straßenverkehr. Zwar zeichnet sich ab, daß die ebenfalls in Arbeit befindliche Sonderverordnung für lenkerlose Fahrzeuge etwas moderater in der Regulierung ausfallen wird, aber wir gehen weiterhin davon aus, daß ein Großteil der aktuell schon gekauften Geräte nie legal im Straßenverkehr bewegt werden kann. Das bedeutet unter anderem, daß ein Kind auf einem 2 Jahre altem Hoverboard ohne Zulassung weiterhin Straftäter ist und mit empfindlichen Strafen zu rechnen hat.

Der Bundesverband Elektrokleinstfahrzeuge e.V. hat deshalb ein Konzept erarbeitet, welches sich sowohl an den schon im deutschen Straßenverkehr befindlichen Geräten orientiert, gleichzeitig aber auch die Sicherheitsinteressen aller Verkehrsteilnehmer beachtet. Dabei teilen wir alle Geräte in drei Klassen ein:

  1. Kinder – Elektrokleinstfahrzeuge (bis 15 Kg, bis 12 Km/h)
  2. Alltags – Elektrokleinstfahrzeuge (bis 25 Kg, bis 25 Km/h)
  3. Experten – Elektrokleinstfahrzeuge (bis 55 Kg, bis 45 Km/h)

Unser Konzept macht es für über 95% der bestehenden Nutzer möglich, legal, sicher und rechtlich abgesichert am deutschen Straßenverkehr teilzunehmen.

“Eine große Anzahl von Elektrokleinstfahrzeugen ist schon jetzt in verschiedensten Ausprägungen auf deutschen Straßen unterwegs,” stellt Georg Masopust, Referent Politik & Forschung bei Electric Empire – Bundesverband Elektrokleinstfahrzeuge e.V. klar. “Wir brauchen ein Regelwerk, welches alle Geräte einschließt. Mit einem Minimalkonsens werden wir die Verkehrswende nie bewältigen. Wir sehen unser Konzept als Diskussionsbeitrag, um in der Mikromobilität auch in Deutschland endlich zukunftsfähig zu werden.”

“Der Bundesverband Elektrokleinstfahrzeuge e.V. vereint das breite Wissen, die Erfahrung und die Vision von Nutzern, Herstellern und Händlern,” ergänzt Lars Zemke, Vorsitzender Vorstand von Electric Empire – Bundesverband Elektrokleinstfahrzeuge e.V. “Dieses Fachwissen wollen wir positiv in die Gestaltung der Mobilitätswende einbringen.”

Über Electric Empire – Bundesverband Elektrokleinstfahrzeuge e.V.

Der Bundesverband ist die Interessenvertretung für Nutzer von Elektrokleinstfahrzeugen und Firmen, welche in diesem Bereich aktiv sind. Wir vertreten die gemeinsamen rechtlichen, wissenschaftlichen, gewerblichen und wirtschaftlichen Interessen der Nutzer, Anbieter und Hersteller jedweder Elektrokleinstfahrzeuge gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Wir werben weiterhin für eine innovative Mobilitäts- und Verkehrspolitik und versuchen, umweltbewusste und platzsparende Fahrzeuge als sinnvolle Alternative der Verkehrswende in der Gesellschaft bekannt zu machen.

EKF-Positionspapier

8 Kommentare

  1. Sral

    Ich will auch offiziell Monowheel fahren dürfen

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  2. Aue, Frank

    Es wird endlich Zeit, dass die politische Blockade beendet wird!

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  3. Armin Harich

    Danke. Schon eine gutes Positionspapier!
    Danke für eure Arbeit!

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  4. Anton Huber

    Bei Elektro-Einrädern ist es wichtig, dass die Geschwindigkeit, nicht die Watt begrenzt werden. Je mehr Watt, desto sicherer fahren diese Selbstbalancierer nämlich.

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  5. Manuela Brech

    Es sollten 25kmh erlaubt sein. Es ist schon peinlich wenn ein normales Fahrrad einen überholt

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    • Lars Zemke

      Hallo Manuela, bin ich völlig bei Dir aber Deutschland macht es sich hier wiedermal schwerer als seine Nachbarn. Eine Gleichstellung zum Fahrrad bzw. das Anheben auf 25km/h scheitert zum einen an der Angst vor der großen Fahrradlobby, der drohenden Helmplicht ab 25km/h und der generellen Definition des KFZ im Wiener Übereinkommen. ggf. reichen auch 24,99km/h? Klingt jetzt affig aber aus dem Bereich des Wassersports gibt es ähnliche Beispiele um die Führerscheinpflicht zu unterlaufen. Beste Grüße Lars

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  6. theLibertarian

    Ich persönlich hätte es lieber (wer hätte es gedacht *fg*) noch wessentlich liberaler.

    1.) eBikes fahren im Ausland mit wessentlich höheren Leistungen von bsp. 500W in Kanada über 600W in Össtereich bis zu 750W und 20 Meilen in den USA.

    Hier währe ab 14 -16 eine Steigerung auf 500W und ab 16-18 auf rund 40 Km/h mit Unterstützung und 20 rum staat 6 per “Schiebehilfe” wünschenswert um mal Libertär zu sein auch nach US Masstäben

    Versicherung Ja aber Rest Nein

    2.) Selbstfahrendes wie eScooter auch auf 500/1000W bei 30 Km/h

    Kennzeichen weg ebenso wie ABE Abnahme einfach Haft/Rechtsschutz verpflichtend mit genug Deckungssumme und Gut.

    3.) Mit der 45 Km/H “Expert” Klasse sind wir wieder für den Radweg zu schnell wenn das Fahrzeug drauf past aber für die City wieder 10 zu langsam und für die Lanstraße sowieso.

    Daher meine Klasse 1 und 2 konsequent raufsetzen und alles über 40 + ist entweder ein Mofa (gehen die nicht bis 60 ?) ein Motorrad bei 60 + oder ein Auto ab 3 oder 4 Rädern.

    Aufnahme von Fahrzeugen in Klasse 2 ohne Stützstangen wie e-Scateboards und grad den Onewheeler XR natürlich selbstredent.

    Der Sinn hier mit dem grad in Klasse erwähnten Gewichtslimit erschließt sich ebenfalls nicht.

    Alternativ kann man noch andenken Blinker verpflichtend für alle einzuführen da grad Nicht Räder wie eScooter weniger Fahrstabilität aufweisen
    Dahin gehend sehe Ich Probleme grad bei schweren Fahrern und Anhängern.

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